Bearded Collies
Herkunft & Verwendung
Ursprungsland: Großbritannien
Im
östlichen, nord- und südwestlichen Europa findet man zottelhaarige Hütehunde,
deren Verbreitung sicher in Abhängigkeit mit Schafen zu sehen ist.
In wenig fruchtbaren Heide- und Steppengebieten und den kargen Mittelgebirgen,
gedeihen nur noch die genügsamen Schafe. Mit ihnen leben die Hütehunde, die sich
ihre Augen und Ohren durch das harsche, zottelige Fell gegen Hitze, Kälte,
hartfaserige Kargpflanzen und wehendem Sand schützen.
Der Mensch alleine kann die Herden von Schafen nicht alleine kontrollieren und
so kann man davon ausgehen, dass man Hüte- und Treibhunde schon seit dem
Zeitpunkt vorfindet, wo Menschen angefangen haben Schafe zu züchten.
Der Bearded Collie ist eine uralte Rasse. Die Besitzer der Hütehunde, die
Schäfer, gehörten nicht den wohlhabenden und gebildeten Schichten der
Gesellschaft an. Deshalb findet man kaum Abstammungsnachweise oder Bilder von
ihnen und über die Zeit vor der Rasseanerkennung ist wenig zu erfahren.
In der englischen Hundeliteratur des 19. Jahrhunderts findet man Hinweise auch
auf aktive Zuchten der Rasse.
In den 30iger Jahren musste eine Züchterin ihre Hündinnen mit Bobtailrüden
kreuzen, da kaum typische, reinrassige Bearded Collierüden zu finden waren. Auch
diese Hunde verschwanden in der Versenkung und tauchten nach dem 2. Weltkrieg
nicht mehr auf; die Spuren der Bearded Collis verloren sich, denn kaum jemand
interessierte sich für die struppigen Hunde, die harte Arbeit leisteten und nur
vereinzelt in den Einsamkeiten zu finden waren.
Die Wiederentdeckung des Bearded Collies ist nur dem puren Zufall zu verdanken.
Der bestellte Sheltie für eine Mrs. Willison, entpuppte sich 1944 als ein ein
braun-weißer Welpe, der für einen Mischlingshündin gehalten wurde. Diese
wickelte schnell die Familie mit ihrer Verbundenheit und Clownerie um die Pfoten
und…… durfte bleiben. 4 Monate später wurde sie von einem alten Schäfer als
Bearded Collie erkannt.
Mrs. Willison gelang es später und unter viel Mühen die Namen der Eltern von
Jeannie ausfindig zu machen. So konnte die Hündin vier Jahre später im Kennel
Club eingetragen werden. Sie wurde unter dem Namen „Jeannie of Bothkennar“
bekannt und berühmt.
Bei einem Spaziergang am Strand traf Mrs. Willison auf einen gestanden Rüden,
der zu verkaufen war, er hieß später……. „Bailie of Bothkennar“.
Ihre Zielstrebigkeit befähigte Mrs. Willison dazu, alles in Bewegung zu setzen,
um dieser Rasse wieder zu neuem Leben zu verhelfen.
Ihr Mann, der eine Firma für Hundebedarf besaß, benutzte die Beardies als
Testobjekte für Futter und Pflegemittel. Dadurch erschlossen sich Mrs. Willison
auch Möglichkeiten der Verbreitung und Bekanntmachung der Rasse Bearded Collie.
Vielen Rückschlägen zum Trotz hat es Mrs. Willison geschafft, eine Zuchtbasis
aufzubauen. Gesundheitlich angeschlagen musste sie die Zucht 1964 aufgeben. Bis
dahin aber hatte sie viele Züchter von dieser Rasse begeistert und ihrer
Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass es heute noch diese wundervolle Rasse
Bearded Collie gibt.
Bis 1972 durften Hunde in die Zucht gelangen, die zwar von Schäfern gezüchtet
wurden, aber keine Ahnentafeln besaßen. So konnte eine enge Zucht vermieden und
die Rasse gesund erhalten werden.
Ein abenteuerlicher Weg, der den Bearded Collie bis zu einem anerkannten
Rassehund führte, der im Bearded Collie Club Deutschland gezüchtet wird..
Sprühendes Temperament und hohe Intelligenz zeichnet diese Rasse aus. Heute ist
der Bearded Collie ein liebenswerter Familienhund, der bei Spaziergängen immer
bemüht ist seine „Herde“ zu hüten.
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